Firmenphilosophie


Firmengelände Arno Witgert
Firmengelände Arno Witgert

Seit 1820 beschäftigt sich die Firma Arno Witgert mit der Gewinnung und Veredelung von Westerwälder Tonen und ist somit das älteste noch aktive Westerwälder Tonbergbauunternehmen. Der Familienbetrieb wird derzeit von Dipl.-Ing. (FH) Michael Liebig in der achten Generation geführt.

Arno Witgert
Tonbergbau früher...
Arno Witgert
... und heute

Wurde ursprünglich reiner Bergbau, als die Gewinnung von Tonen, betrieben, so schenkte das Unternehmen in den vergangenen Jahrzehnten seine Aufmerksamkeit vermehrt der Entwicklung kundenspezifischer Produkte und somit der Aufbereitung von Tonen zu keramischen Fertigmassen. Heute werden mit 30 Mitarbeitern ca. € 5 Mio. Jahresumsatz erwirtschaftet und 150.000 t keramische Rohstoffe vertrieben, davon nahezu die Hälfte in aufbereiteter Form. Dies geschieht über alle Aufbereitungsschienen:

  • trocken aufbereitet über Mahltrocknungsanlagen
  • halbnass aufbereitet über Präzisions-Feinwalzwerke
  • nass aufbereitet über Löser und Filterpressen oder Sprühturm
trocken
trocken
halbnass
halbnass
nass
nass

Die Rohstoffvorräte der Firma Witgert in den Tongruben Mathias und Wahnscheid, beide Herschbach, sowie der Belehnung Steudter, Wirges, wurde im Jahr 2005 durch die Übernahme der Grube Glückauf in Ruppach-Goldhausen von der Firma Gebr. Wirth ergänzt. Somit verfügt Witgert nun wieder über die bekannten weißbrennenden Goldhäuser Tone, die sich nicht nur durch ihre hohe Plastizität, sondern auch durch ihre frühe Sinterung auszeichnen. Witgert war bereits im 19., bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts in Ruppach-Goldhausen im Tonbergbau aktiv, musste dann die Vorkommen aufgrund der angespannten Marktsituation jedoch leider veräußern. In dem erworbenen Vorkommen stehen hochwertige Tone mit einem Tonerdegehalt von 10 bis 35 % Al2O3 an, welche vorwiegend in der Produktion von Wand- und Bodenfliesen, aber auch zur Herstellung von Geschirr- und Zierkeramik, Ofenkacheln, Engoben und Glasuren, technischer Keramik und feuerfesten Produkten Verwendung finden. Außerdem werden hier auch farbige Tone gefördert, welche Hersteller von Klinkern und Pflanzgefäßen verarbeiten.


Um den Anforderungen der Kunden gerecht zu sein, werden auch Tone aus den neuen Bundesländern, Tschechien, Frankreich oder England, ja sogar aus Neuseeland, zugekauft. Kein Aufwand ist zu groß, um dem Kunden die geforderte Lösung zu präsentieren. Damit die dazu notwendige Beratung und Betreuung sowie die Qualitätssicherung gewährleistet werden kann, wurde der Personalstamm in den vergangenen Jahren um mehrere Anwendungstechniker aufgestockt und die produzierende Belegschaft durch fachspezifisch ausgebildete Mitarbeiter wie Aufbereitungsmechaniker aus eigener Ausbildung sowie Keram-Stoffprüfer ergänzt. In Zukunft werden die Kunden noch höhere und spezifischere Anforderungen an den Lieferanten stellen, um im globalen Markt bestehen zu können. Der Lieferant darf sich daher nicht mehr als Rohstofflieferant, sondern als Dienstleister verstehen. Witgert hat diese Situation verstanden und ist für die Zukunft gerüstet.